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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Der abgehalfterte Detective
Im Unterbewusstsein lauert ein tiefer Abgrund
2
Aus blankem Hass materialisiert
Angst essen Seele auf
3
Ein wunderschönes Durcheinander, dass irgendwie Sinn ergibt
The Evil Within ist verwinkelt, kryptisch und verwirrend. Mit unserem Story-Recap verschaffen wir euch einen Überblick.
Der besondere Reiz an Survival-Horror ist nicht nur das eigentliche Spielprinzip. Sicher, einer übernatürlichen, gruseligen Situation ausgesetzt zu sein ist durchaus spannend, aber gerade diese Abkehr von den Konventionen des Actionspiels öffnet die Tür für andersartige Szenarien: Surreale Welten, alptraumhafte Umgebungen, einfach alles, was den Spieler verunsichern könnte.
Die Autoren solcher Spiele nutzen dieses Umfeld für kryptische Geschichten. Horror-Fans lieben es, Rätsel zu entschlüsseln und einen Wust an scheinbar unerklärlichen Ereignissen zu entflechten. Wie ein kleines Kätzchen knubbeln sie sich durch das Wollknäuel obskurer Handlungsstränge, um sie für eine plausible Erklärung neu zu sortieren.
Nicht umsonst gibt es zu Spielen wie Silent Hill oder Rule of Rose ausgiebige Plot-Guides im Netz zu finden, und in diese Kerbe schlägt auch das erste The Evil Within. Den ersten Durchlauf des Spiels als verwirrend zu bezeichnen, ist eine Untertreibung.
Alle Infos zu The Evil Within 2 auf der Themenseite
Tatiana ist eines der Opfer der Experimente am STEM. Man findet im Spiel eine Vermisstenanzeige von ihr. Aus unbekannten Gründen taucht sie am sicheren Ort auf, den Sebastian sich in seinem Unterbewusstsein geschaffen hat.
Es wird mit der Wahrnehmung gespielt, Handlungsebenen zwirbeln wirr herum und laufend hat man diese WTF-Momente, die Fans des Genres wiederum heiß und innig lieben. Erst zum Schluss wird richtig klar, was zum Geier in diesem Spiel eigentlich passiert.
Um euch dabei zu helfen, einen Überblick zu erlangen, fassen wir für euch im Story-Recap die Geschichte noch einmal im Wesentlichen zusammen. Inklusive der drei DLCs The Assignment, The Consequence und The Executioner.
Spoiler-Warnung! Wer The Evil Within noch selbst spielen will, sollte jetzt auf keinen Fall weiterlesen, denn ab hier geht es mit Details zur kompletten Handlung des Spiels weiter!
Der abgehalfterte Detective
Fangen wir mit dem Protagonisten an. Wir schlüpfen in die Rolle von Sebastian Castellanos, einem brillanten Ermittler des Krimson City Police Department. Leider hat der gute Mann Probleme, denn er verlor (angeblich) seine Tochter bei einem tragischen Brandunfall und ist seitdem abgestürzt.
Dazu beigetragen hat das mysteriöse Verschwinden seiner Frau, die nicht so recht glauben konnte, dass der Tod ihres Kindes ein Unfall war. Sebastians geistige Verfassung schwankt und er schüttet sich mit Alkohol zu. Obwohl Sebastian ein Wrack ist, sind seine Fähigkeiten als Ermittler immer noch herausragend, weshalb er zumindest seinen Job noch nicht verloren hat.
Ruben ist zu seinem neuen Namen Ruvik gekommen, als MOBIUS ihn getötet und einzig sein Gehirn am Leben erhalten hat, um den STEM weiter betreiben zu können. Die Organisation verwendete »Ruvik« als Projektnamen.
Doch selbst daran zweifelt Sebastian, als er und seine beiden Partner Juli Kidman und Joseph Oda zu einem Einsatz im der Nervenheilanstalt Beacon Memorial Hospital gerufen werden. Die drei finden ein Massaker vor, bei dem sowohl Spezialeinheiten als auch Ärzte und Patienten von einer übernatürlichen Erscheinung abgeschlachtet worden sind.
Diese hat die Gestalt eines jungen Mannes mit einem Kapuzenmantel, der übermenschliche Kräfte besitzt und sich von einem Ort zum anderen teleportieren kann. Sein Körper ist durch zahlreiche Verbrennungen und Narben entstellt, was ihm das Aussehen einer wandelnden Leiche gibt.
Der Mann heißt Ruvik und er ist der grösste Antatonist von The Evil Within. Sein ursprünglicher Name war Ruben Victoriano. Sebastian wird von ihm niedergeschlagen, woraufhin dieser sich in einem gigantischen Alptraum voll abscheulicher Kreaturen wiederfindet.
Im Unterbewusstsein lauert ein tiefer Abgrund
Was Sebastian zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt: Die gesamte Szene in dem Hospital ist nicht real, sondern sie ist eine verzerrte Version seiner Erinnerungen. Tatsächlich steckt sein Körper in einem hochentwickelten Gerät, dass den Namen STEM trägt. Damit ist es möglich die Gehirne mehrerer Teilnehmer miteinander zu verbinden.
Die gesamte Installation nimmt einen großen Raum mit mehreren Wassergefäßen ein, in denen die Körper der Beteiligten sich in einer Art Komazustand befinden. Das gesamte System benötigt ein Zentrum, das als Basiswelt für alle Beteiligten fungiert. Durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse ist es in dem Fall das Gehirn von Ruvik, komplett losgelöst von seinem restlichen Körper.
Die Absichten hinter dem STEM waren ursprünglich nicht böswillig. Ruvik hat während seiner Jugend seine Schwester Laura Victoriano bei einem Brand verloren. Zwischen den beiden gab es eine enge geschwisterliche Beziehung, da Laura laut Ruvik die einzige Person auf Erden war, die ihn verstehen würde.
Mit dem STEM wollte er zurück zu den schönen Erinnerungen mit seiner Schwester reisen. Deshalb arbeitete er mit Dr. Marcelo Jimenez zusammen, einem langjährigen Freund, der ebenfalls Vorteile in dem STEM sah. Man würde damit zum Beispiel geistige Krankheiten heilen, die Erinnerungen von Menschen erforschen oder gar Kriminelle befragen können.
Je nach aktueller Bewusstseinsebene wird der STEM anders dargestellt. In der Realität ist es ein steriler, heller Raum. Doch in der Alptraumwelt ist er manchmal überwuchert von Fleisch.
Allerdings arbeitet der gute Doktor auch mit der mysteriösen Organisation MOBIUS zusammen, über deren Hintergründe nicht viel bekannt ist. Sie finanzieren die Erschaffung des STEM und eignen sich das Projekt deshalb letztendlich auch an, was Ruvik mit Hass erfüllt. Er hat das Gefühl, man habe ihm das Projekt gestohlen.
Mit einer Modifikation am Gerät stellt Ruvik sicher, dass der STEM sich nur mit ihm als Basis verwenden lässt. Als er sich weigert, das Projekt komplett abzutreten, lässt STEM ihn ermorden. Trotzdem sind sie Ruvik nicht losgeworden, denn um die Maschine weiter verwenden zu können, mussten sie sein Gehirn in einem lebenserhaltenden Gefäß aufbewahren.