Deutschland von oben: Gestochen scharfe, aufwendig produzierte Flugbilder laden den Zuschauer zu einem aufregenden Flugerlebnis ein. Die permanente Vogelperspektive zeigt das eigene Land, wie man es noch nicht gesehen hat: Vom Wattenmeer bis zum Watzmann-Gipfel, vom Kölner Dom bis zur Dresdner Frauenkirche, von den letzten Stahlwerken am Rhein bei Duisburg bis zum gigantischen Braunkohle-Tagebau in der Lausitz, von den Steinböcken in luftigen...
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Handlung und Hintergrund
Deutschlands schönste Seiten einmal anders: Vom Wattenmeer über den Watzmann, den Kölner Dom, die Dünen Helgolands, die Duisburger Stahlwerke, bis hin zu den Allgäuer Alpen mitsamt ihren wild lebenden Steinböcken - Die Dokumentation unternimmt hoch über den Dächern unserer Heimat eine Reise durch die deutschen Lüfte und zeigt Deutschland dabei fast ausschließlich aus der Vogelperspektive, auf Augenhöhe mit Adlern und Störchen.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Petra Höfer,
- Freddie Röckenhaus
Produzent
- Friederike Schmidt-Vogt,
- Kay Schlasse
Drehbuch
- Petra Höfer,
- Freddie Röckenhaus
Musik
- Boris Salchow
Kamera
- Marcus von Kleist,
- Johannes Imdahl,
- Thomas Schäfer,
- Torbjörn Karvang,
- Christopher Rowe,
- Nikolai Sevke,
- Hanno Hart,
- Peter Thompson,
- Irmin Kerck,
- Christian Wiege,
- Klaus Stuhl,
- Sebastian Meien,
- Nils Hinsch,
- Jarno Cordia,
- Hannes Kraft,
- Jürgen Mühling,
- Stefan Ganse,
- Martin Mörtl
Schnitt
- Johannes Fritsche
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Wer die mit dem Deutschen Kamerapreis 2011 prämierte "Terra-X"-Fernsehserie "Deutschland von oben" mochte, wird von den auf der Kinoleinwand noch imposanter wirkenden Flugaufnahmen begeistert sein. So hat noch niemand die Heimat und selbst ihre bekanntesten, häufig fotografierten Natur- und Kulturdenkmäler gesehen. Denn die Dokumentarfilmer Freddie Röckenhaus und Petra Höfer lassen den Blick über die Schlossanlage von Neuschwanstein schweifen oder den Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz. Deutschland präsentiert sich in dieser nach den zwölf Monaten und ihrem Wetter gegliederten Führung als ein Naturparadies mit mittelalterlichen Städten, modernen Leistungszentren und Menschen, die entweder hart arbeiten oder die Freizeit am Wasser und in den Bergen genießen.
Wie schon in der TV-Serie wird die moderne Helikopterkamera stellenweise von einer auf einem Steinadler montierten Minikamera und den Helmkameras von Fallschirmspringern und Basejumpern abgelöst. Das Überfliegen von Alpengipfeln oder von Stadtpanoramen wirkt sowohl majestätisch und ungewohnt nah, wie auch wegen der permanenten Bewegung und häufigen Drehungen manchmal fast schwindelerregend. Man begleitet Zugvögel und Fallschirmspringer auf Augenhöhe und sieht mehr Steinböcke, Kegelrobben und Rotwild, als man jemals im realen Leben antreffen könnte.
Die Tiere und die Natur sind ein deutlicher Schwerpunkt des Films, der das Image Deutschlands als eines hochindustrialisierten, dicht besiedelten und nicht hauptsächlich mit Ökologie befassten Landes ein wenig revidiert. Beispielsweise werden anhand von GPS-Daten mit Sendern ausgestatteter Tiere die Flug- und Wanderrouten einzelner Arten in einer informativen Animation aufgezeigt. Ein weiteres Thema des Films, der von einem Ort zum nächsten springt, ohne dass außer der jahreszeitlichen eine weitere Anordnung zu erkennen wäre, sind die Städte. München und der Hamburger Hafen werden immer wieder angeflogen, aber auch mittelalterliche Stadtzentren wie in Bamberg und Regensburg. Man sieht den römischen Siedlungsgrundriss unter dem heutigen Regensburg, und Animationsbilder, die die Bombardierung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg anhand von Archivmaterial dokumentieren.
Es gibt eine Fülle interessanter Einzelinformationen, Statistiken und Anregungen zum Weiterforschen oder für die nächste Urlaubsreise. Mehr aber auch nicht, denn die Bilder sind nur Appetizer. Auf Dauer erscheint der Wert dieser kunterbunten Sammlung fragwürdig. Nur weil es die faszinierenden Aufnahmen alle gibt, müssen sie doch nicht als ungeordneter Haufen präsentiert werden. Thematisch getrennt und mit herkömmlichen Aufnahmen kombiniert, könnten sie besser informieren und einzelne Inhalte sinnvoll vertiefen.
Deutschland ist schön, und die Filmemacher sind stolz darauf. Der Sprecherkommentar im Off beschränkt sich nicht auf Informatives, er steuert auch gelegentlich vom Gefühl geleitete Eindrücke bei, die eher eine Geschmacksfrage sind. Auch der Soundtrack von Boris Salchow, der ein Sinfonieorchester beschäftigt und auf majestätische, gravitätische Klänge setzt, ist streckenweise einfach zu viel des Guten.
Fazit: Im Rausch der auf der Kinoleinwand besonders prächtigen Bilder überfliegt "Deutschland von oben" die Regionen im Zickzackkurs, ohne auf inhaltliche Strukturierung zu achten.
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Deutschland von oben Kritik
Deutschland von oben: Gestochen scharfe, aufwendig produzierte Flugbilder laden den Zuschauer zu einem aufregenden Flugerlebnis ein. Die permanente Vogelperspektive zeigt das eigene Land, wie man es noch nicht gesehen hat: Vom Wattenmeer bis zum Watzmann-Gipfel, vom Kölner Dom bis zur Dresdner Frauenkirche, von den letzten Stahlwerken am Rhein bei Duisburg bis zum gigantischen Braunkohle-Tagebau in der Lausitz, von den Steinböcken in luftigen Höhen der Allgäuer Alpen bis zu den neu geborenen Kegelrobben auf Helgoland-Düne. Über den Wolken, auf dem gemeinsamen Wanderflug, Schulter an Schulter mit Kranichen, Seeadlern, Schwänen und Störchen: "Deutschland von oben" zeigt, was es aus der Luft alles zu entdecken gibt.
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Die Deutsche Film- und Medienbewertung
Kurztext
Wer denkt, dass es anderswo immer schöner ist als zuhause, der sollte einfach mal die Perspektive wechseln. Dies ist der Grundgedanke des wunderschönen Dokumentarfilms DEUTSCHLAND VON OBEN von Petra Höfer und Freddie Röckenhaus, der aus der gleichnamigen TerraX-Fernsehreihe entwickelt wurde. In luftiger Höhe machten die Filmemacher sich auf und porträtieren Deutschland aus der Vogelperspektive. Von Amrum bis ins Alpenland und von Berlin nach Dortmund - in einzelnen Episoden zeigen sie die unglaubliche Vielfalt unserer Heimat und tauchen immer wieder hinab, um Einblicke in die regional geprägten Kulturen zu vermitteln. Durch die hervorragenden Bilder des preisgekrönten Kameramanns Peter Thompson entsteht ein schillerndes, abwechslungsreiches und informatives Bild eines Landes, unterlegt mit der angenehmen Erzählerstimme von Benjamin Völz. Mit seinen beeindruckenden Luftaufnahmen zeigt uns der Film, wie schön Deutschland ist - nicht nur von oben betrachtet.
Gutachten
Filme und Fotos „von oben“ werden der alten Sehnsucht des Menschen gerecht, sich aus der Ebene zu erheben und die Vogelperspektive einzunehmen. Von Ikarus bis zum ersten Menschen im Weltall reicht da die Spannweite. Und dank der modernen Technik ist heute alles möglich, ob man sich wenige Meter über der jeweiligen Oberfläche befindet oder Kilometerweit entfernt den Blick auf den blauen Planeten wirft.
Der Blick auf Deutschland ist auch ein pars-pro-toto-Blick, dennoch kann der Film gerade dazu beitragen, Identität zu stiften und zugleich zu relativieren.
Er offeriert sehr viel, die Auswahl an sich gebietet für die Produzenten jedoch auch eine gewisse Beschränkung, die man als Betrachter des fertigen Filmes kritisieren und/oder loben kann. Die Entscheidung für das Ausgewählte und für eine Struktur, die das Ganze zusammenhält, beeinflusst auch wesentlich die Wirkung. Obwohl zu Beginn der Wechsel der Jahreszeiten als Besonderheit Deutschlands hervorgehoben wird, bilden dann die Monate die äußere Gliederung. Das bewirkt Wiederholungen wie im Dezember und Januar und wirkt zum Teil aufgesetzt. Tatsächlich findet das Münchner Oktoberfest im September statt, aber hier wirkt die Korrektheit der Zuordnung nahezu kontraproduktiv.
Hohe Anerkennung verdient die Arbeit mit den unterschiedlichen Kameras sowie die Qualität der Montage. Sorgfältig ausgewählte Details (nicht nur angenehme), Blicke auf Gleiches zu unterschiedlichen Zeiten und sicher für jeden Betrachter neue bildhafte oder sprachliche Informationen gehören ebenfalls zu den Stärken des Films. Als nur ein Beispiel soll die optische Nachvollziehbarkeit des Fluges der Störche genannt werden.
Die Musik wirkt an manchen Stellen ein wenig zu gewaltig, in diesen Momenten überzieht sie die Bilder, die diese Unterstützung auf der Tonebene gar nicht benötigen würden. Und auch die Qualität der Sprechertexte überzeugt nicht an allen Stellen.Mehr anzeigen